Messsysteme im Test: Tücke im Detail

Vielen Laien sind die Unterschiede zwischen den Messystemen nicht bekannt. Dieses Unwissen kann zu Fehleinschätzungen führen. Die verbreitetsten Messmethoden sind:

  • Dosimeter mit Kernspurdetektoren für Bewertungsmessungen
  • Aktivkohle-Dosimeter für Übersichtsmessungen.

Wir haben diese beiden Messsysteme umfangreich getestet und sind dabei zu folgenden Ergebnissen gekommen:

Kernspurdektoren sind grundsätzlich geeignet
Langzeitmessungen mit Dosimetern auf der Basis von Kernspurdetektoren können von zehn Tagen (Typ RSX) bis hin zu zwölf Monaten (Typ LD)andauern. Diese von ALTRAC eingesetzten Dosimeter eignen sich gemäß den Veröffentlichungen der Strahlenschutzkommission SSK (2002, Band 47) für Bewertungs- und Übersichtsmessungen.

Aktivkohle-Dosimeter können Ergebnisse “vergessen”
Aktivkohle-Dosimeter können unter bestimmten Bedingungen das Messergebnis „vergessen“ und somit das Resultat nicht richtig abbilden. Das passiert beispielsweise, wenn nach der Hälfte der Messzeit durch einen deutlichen Abfall der Radonkonzentration die Aktivkohle einen Teil des im Porenraum aufgenommenen Radon wieder in die umgebende Luft freisetzt.

Falsches Ergebnis durch zu kurze Messzeiten
Aktivkohle-Dosimeter werden häufig mit typischen Messzeiten von 24 bis 72 Stunden eingesetzt. Diese kurzen Messzeiten können kein belastbares Ergebnis liefern: Die nachfolgende Abbildung zeigt den typischen Verlauf der Radonkonzentration in einer genutzten Wohnung und verdeutlicht den klaren Vorteil von Langzeitmessungen gegenüber Messungen über wenige Stunden bzw. Tage. Kernspurdetektoren registrieren die gesamte Fläche unter der Kurve, das sog. Zeitintegral. Es geht also kein Messeffekt verloren.

Langzeitmessung Radon ALTRAC

Die Messung mit dem Kernspurdetektor gibt ein genaues Bild über den Mittelwert der Radonkonzentration. Eine Kurzzeit-Messung mit Aktivkohle über einen Zeitraum von ein bis drei Tagen kann zu einer Unterschätzung bzw. Überschätzung der tatsächlichen Radonkonzentration führen, wenn sich die Radonkonzentraion in der ersten Hälfte der Messung gegenüber der zweiten Hälfte deutlich ändert.

Aus diesem Grund empfiehlt die Strahlenschutzkommission (SSK) die Durchführung von Bewertungsmessungen mit Kernspurdetektoren über zwölf Monate. Ersatzweise kann nach Aussage der SSK eine Messung über drei Monate im Frühjahr bzw. Herbst erfolgen.

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